
Konzeption eines Teepavillons durch Entwicklung einer Origami Faltung
Jahr
2021
Ort
Heilbronn
Leistungsphasen
Konzept
Bauherr
-
Im Rahmen des Masterstudiums entstand ein temporärer Pavillon, dessen gestalterisches und konstruktives Prinzip sich aus der Faszination für Origami entfaltet. Ausgangspunkt war die intensive Auseinandersetzung mit traditionellen Falttechniken – geometrisch hochkomplex, zugleich von poetischer Einfachheit. Über 160 Faltungen wurden im Entwurfsprozess analysiert, optimiert und zu einem System weiterentwickelt, das einen einzigen Freiheitsgrad besitzt: Ein zentrales Gelenk aktiviert das gesamte Faltwerk – Bewegung und Struktur verschmelzen zu einer Einheit.
Die Erkenntnisse aus Sätzen wie Kawasaki-Justin und dem Prinzip des „Vogelfußes“ bildeten das statisch-geometrische Fundament. Auf dieser Basis wurde das Faltprinzip skaliert und räumlich übersetzt – zu einem Pavillon, der im Grünen positioniert wurde und Ruhe, Leichtigkeit und Präzision zugleich verkörpert.
Die überdachende Struktur wurde mit filigranen Lamellen ergänzt, die das Sonnenlicht streuen und feine Lichtspiele auf den Boden zeichnen – ein subtiler Verweis auf die Bewegung im Stillstand. Die Materialität bleibt zurückhaltend, die Konstruktion klar lesbar, das Erlebnis offen: Ein Raum für Einkehr, Reduktion und konzentrierte Gegenwart.
Ein Stück gefaltete Stille im Raum – technisch fundiert, geometrisch streng und zugleich von stiller Schönheit.